Erzquell-Brauerei Bielstein Haas & Co KG
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"Das Unternehmen der Firma Kind & Kattwinkel hierselbst eine Bierbrauerei zu errichten, nimmt Gestalt an, in dem man vor kurzem mit der Herstellung der erforderlichen Gebäulichkeiten begonnen hat", stand am 19. August 1899 in der Gummersbacher Zeitung. Nachdem die Gründung der "Adler Brauerei GmbH" am 18. April 1900 notariell beurkundet worden war, verließ am 5. September 1900 das erste in Bielstein hergestellte Bier die Brauerei. Ungewöhnlich zu dieser Zeti war die Rechtsform als GmbH, meist wurden zur Kapitalbeschaffung damals Aktienbrauereien gegründet. Vielleicht lag dies daran, dass die Räumlichkeiten selbst schon vorhanden waren. 1871 hatte der damals 25-jährige Ernst Kind zusammen mit seinem Schwager Karl Kattwinkel an gleicher Stelle eine Spinnerei gegründet. Diese verfügte über moderne Räumlichkeiten, die Spinnereimaschinen wurden von Wasserkraft angetrieben. nach Hochzeiten bis in die 1890er Jahre ging es mit der Textilindustrie bergab. Ernst Kind erkannte dies rechtzeitig und sattelte um. Die bestehenden Gebäude wurden umgebaut und es wurde eine eigenen, kilometerlange Wasserleitung gebaut. Parallel lies sich der bereits 50-jährige Ernst Kind, der eigentlich Kaufmann war, in Weihenstephan als Brauer ausbilden.

Nachdem die Gründung der "Adler Brauerei GmbH" am 18. April 1900 notariell beurkundet worden war, verließ am 5. September 1900 das erste in Bielstein hergestellte Bier die Brauerei. Bereits im ersten Jahr betrug der Ausstoß 15.000 hl. Bis 1913 wurde der Ausstoß auf 30.000 hl gesteigert. Als während des ersten Weltkrieges der Umsatz sank, zeigte Ernst Kindl sich wieder flexibel. Zusätzlich zum Bier wurden in dieser Zeit Alu-Bestecke und Laub-Mehl für Heerespferde produziert. Anfang der 20er Jahre übertrug Ernst Kindl die Geschäftführung an seinen Schwiegersohn Carl Haas, einem ebenfalls ausgebildeten Brauer. 1936 wurde die Brauerei umbenannt in „Bielsteiner Brauerei“. Grund hierfür war angeblich die Namensgleichheit zu der in Ehrenfeld ansässigen Adler-Brauerei (gemeint ist die Adler-Brauerei, aus der später die Dom-Brauerei hervorging (• Dom). Die wurde allerdings schon 1934, also 2 Jahre früher, geschlossen. Es gab um diese Zeit zwar noch eine weitere Brauerei diesen Namens in Köln, die Adler-Brauerei von Gerhard Lüpges (• Lüpges), die aber klein war und eigentlich keine Rolle spielte.

1931 wurde der Mehrheitsanteil an der „Siegtal Brauerei Burgmann und Wildenberg“ erworben. 1951 übernahm Werner Haas die Leitung der Brauerei. Im Jahr 1976 fusionierten beide Brauereien und firmieren seit dem als Erzquell Brauerei Bielstein. Dr. Axel Haas, der seit 1979 die Geschäftsführung der Siegener Braustätte übernommen hatte, wurde 1983 alleiniger Geschäftsführender Gesellschafter der Brauerei. 1987 wurde ein neues kupfernes Sudhaus gebaut, und zwei Jahre später eine neue Fass-Abfüllanlage. 1992 brachte die Erzquell-Brauerei das erste alkoholreduzierte Bier auf den Markt.

Zunft Kölsch wird ausschließlich in Bielstein gebraut, im Jahr 2002 ca. 200.000 hl jährlich. Der Fassbieranteil beträgt ungefähr 40%. In der Braustätte in Siegen wird Erzquell Pils gebraut. Mit ca. 40 Mio. DM Jahresumsatz und 110 Beschäftigten liegt die Erzquell Brauerei immerhin auf Platz 60 unter den deutschen Brauereien.