Unternehmensgeschichte der Kölner Union-Brauerei / Hubertus-Brauerei Köln

 

Weitere Informationen zu Gereons Kölsch und Nachkriegs-Werbemitteln finden Sie im Bereich Kölschmarken auf www.koelschinfo.de

Die Brauerei von Carl Schmitz in Müngersdorf
Gegründet wurde die Braustätte der späteren Union / Hubertus Brauerei an der Aachener Straße 748-750 von Carl Schmitz im Jahre 1868. Carl Schmitz besaß vorher schon eine Ziegelei. Die Brauerei bestand unter seiner Regie 43 Jahre. Nach seinem Tod im Jahre 1911 wurde die Brauerei noch 2 Jahre von seiner Witwe weitergeführt, bevor sie in die Carl Schmitz GmbH umgewandelt wurde.

Die Kölner Union-Brauerei
Im Jahre 1922 folgte die Gründung der Kölner Union-Brauerei GmbH. Diese entstand durch die Fusion von 3 alteingesessenen Privatbrauereien. Die erste Brauerei war die besagte „Brauerei Carl Schmitz GmbH“. Die zweite Brauerei war die „Karthäuser Brauerei Gebr. Balchem“ aus der Kölner Südstadt. Diese Brauerei hat ihre Ursprünge bereits im Jahr 1675 und seit 1859 war die Familie Balchem Besitzer der Brauerei. Die dritte Brauerei war die 1846 in Zündorf am Rhein (heute ein Stadtteil von Köln) gegründete „Hubertus-Brauerei“ der Gutsherrenfamilie Immendorf. Als Folge wurden die Braustätten in der Südstadt und in Zündorf geschlossen und die Brautätigkeit ausschließlich nach Müngersdorf verlagert.
Für die Übernahme und den ersten Weiterbetrieb der Brauerei in Müngersdorf wurde eigens die „Balchem, Immendorf, Schmitz Kommanditgesellschaft Köln“ gegründet. Federführend in dieser Gesellschaft war von Anfang an Jacob Immendorf, der auch die Mehrheitsbeteiligung erwarb.
In der folgenden Text aus einer Sonderbeilage des Kölner Tagblattes aus dem Jahr 1929 wird u.a. der Grund für die Zusammenlegung der 3 Brauereien benannt und die Kölner Union-Brauerei wie folgt beschrieben [1]:
Die Kölner Union-Brauerei wurde im Jahre 1921 gegründet durch Fusion der drei alteingesessenen Privatbrauereien Gebr. Balchem, B. Immerndorf und C. Schmitz, deren Entstehung im einzelnen immer wieder zurückgreift bis in die vierziger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Das von diesen Brauereien hergestellte Produkt hat naturgemäß mit den Verbesserungen der Betriebseinrichtungen im Streben nach Veredlung seine Art und seinen Charakter fortwähren verbessert und verändert. Mit dem Fortschritt der Technik und Wissenschaft auf dem Gebiete des Brauwesens haben diese Gründerfirmen im Laufe der Zeit ihre Entwicklung genommen zu bedeutenden Unternehmungen. Als Folge des Weltkrieges waren im deutschen Brauereigewerbe durch die veränderte schlechte Wirtschaftslage Zusammenlegungs-Bestrebungen eine allgemeine Erscheinung. Somit erfolgte auch der Zusammenschluss der vorgenannten drei Brauereibetriebe von denen dann zwei aus wirtschaftlichen Gründen stillgelegt wurden und nur der dritte als gemeinsamer Betrieb alle Errungenschaften der Neuzeit auf brautechnischem Gebiete zuzuführen, so dass er auf Grund seiner neuzeitlichen Einrichtungen in der Lage ist, allen Anforderungen zu genügen, die an ein qualitativ gutes Bier gestellt werden können.
Im Jahr 1930 wurde die Kölner Union-Brauerei in eine AG umgewandelt und die Familie Immendorf erwarb die Mehrheitsbeteiligung an der AG.
Im Jahre 1930 wurde ebenfalls die bereits 1870 in Düren gegründete "Brauerei zur Eule" übernommen und bis zur Schließung im Jahr 1937 als "Kölner Union Brauerei AG ZB Eulenbrauerei" geführt.

Die Hubertus-Brauerei
IAm 26. April 1938 wurde die Brauerei in "Hubertus-Brauerei AG" umbenannt, also wieder der Name angenommen, der 1921 von der Immendorf'schen Brauerei aus Zündorf eingebracht wurde. Das Hauptprodukt der Brauerei war schon länger das "Hubertus Pilsner", die Umbenennung diente aber auch der Abgrenzung zu einem auswärtigen Konkurrenten, der Dortmunder Union Brauerei.
Zu dieser Zeit wurden in der Hubertus-Brauerei AG Hubertus Pils, Maternus Hell und Alt Kölsch (» Alt) gebraut.
In den Jahren 1930 - 1937 betrug der Ausstoß der Brauerei ca. 35.000 hl. Im Jahr 1938 konnte er auf 38.408 hl gesteigert werden, 1941 betrug er sogar 57.823 hl. Bis 1944 konnte der Ausstoß gehalten werden, bis die in Folge von Bombenschäden die Produktion fast vollständig zum Erliegen kam. 1945 wurden gerade noch 3.807 hl produziert. Ende der 1930er Jahre wurden gut 80 Mitarbeiter beschäftigt, der Fuhrpark bestand aus 9 Lastkraftwagen, 4 Gespannen und 8 Pferden. Der Gewinn lag überschaubar zwischen 30 und 40.000 Reichsmark
Die oberirdischen Betriebsgebäude wurden im zweiten Weltkrieg fast völlig zerstört, allerdings waren die Kellereien kaum betroffen. Der Wiederaufbau konnte zunächst nur provisorisch erfolgen, da die nördliche Bauflucht der Aachener Straße noch nicht festgelegt war. Aus diesem Grund wurden erst in den Jahren 1966 –1972 die Produktionsgebäude der Brauerei völlig neu errichtet. Dennoch wurden schon 1946 wieder ca. 15.000 hl Bier verkauft, allerdings teilweise aus Lohnbrauverträgen. Ab dann ging es weiter bergauf. 1953 wurden bereits wieder ca. 25.000 hl produziert, 1959 ca. 50.000 hl und 1963 wurden mit 63.000 hl auch die größten Jahresmengen der Vorkriegszeit überschritten.
1953 wurde die Aktiengesellschaft in eine GmbH überführt. Das Stammkapital betrug 720.000 DM und wurde 1958 auf 800.000 DM erhöht. Dem Firmennamen „Hubertus“ wurde 1953 bei der Umwandlung in eine GmbH der Zusatz „Gereonsbräu“ angeführt, der von der Cölner Bürgerbräu aus dem Jahre 1911 (Wirte-Brauerei GmbH., Im Klapperhof 10) stammte. Unter dieser Marke wurde dann auch ab den 70er Jahren das Produkt Gereons Kölsch vertrieben. Jacob Immendorf hielt immer noch die Kapitalmehrheit. Nach seinem Tode im Jahr 1966 gingen mehr als 50 Prozent des Kapitals an seine Enkel, die Gebrüder Rolff (Brauerei Früh) über. Oskar Rolff starb am 20. November 1972, die Brauerei gehörte nun mehrheitlich der "Erbengemeinschaft Oscar Rolff". Diese verkaufte im Jahr 1978 den Majoritätsanteil der Brauerei an die Brauerei Wicküler aus Wuppertal (» Küppers), die damit das Sagen in der Brauerei hatte. Unter der Leitung von Küppers fanden ab 1978 weitere grundlegende Modernisierungsmaßnahmen statt. Statt der offenen Gärbottiche wurden geschlossene, liegende Gärtanks eingebaut. Das weitgehend automatisierte Sudhaus und neue Drucktanks aus VA-Stahl sorgten für ein Kapazitätsausweitung von 100.000 hl auf 300.000 hl.
1971 überstieg der Ausstoß zum ersten Mal die Marke von 100.000 hl. Der Anteil von Gereons Kölsch betrug 80%
Ende 1980 wurde die Produktion von Sion Kölsch von der Brauerei zur Malzmühle in die Hubertus-Brauerei verlagert. Sion war mit Wicküler verbunden und daher lag es nahe, die Produktion in die jetzt vorhandene eigene Braustätte zu verlegen. In den nächsten Jahren war die Welt noch in Ordnung, mit ca. 100 Mitarbeitern wurde eine Jahresgesamtproduktion von 200.000 hl erzielt. 1984 betrug der Ausstoß ca. 280.000 hl, wobei ca. 30% Lohnsud enthalten war. Produziert wurden als Eigenmarken Gereons Kölsch, Hubertus Pils, Köbes-Alt und Vitamalz. Weiter wurden Meister-Kölsch, Conradin-Kölsch und Kontra-Kölsch für "2 befreundete Brauereien" als Handelsmarken gebraut. Beliefert wurden ca. 450 Absatzstätten, davon 1/3 direkt und 2/3 über Verleger.
Die Verbindung verschiedener Brauereien bei der Hubertus-Brauerei lässt sich sehr leicht an der Besetzung des Aufsichtsrats im Jahr 1983 erkennen:
  - Vorsitzender des Aufsichtsrats: Dr. Werner Kiesgen (Vorsitzender der Geschäftsleitung der Wicküler-Küpper-Brauerei KG, Wuppertal)
  - Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats: Eduard Rolff (geschäftsführender Gesellschafter der Cölner Hofbräu P. Jos. Früh, Köln)
  - Stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats: Fritz Michael Klein (Vorstandsmitglied der Küppers-Kölsch AG, Köln)
Dann entschloss man sich bei Wicküler, oder mittlerweile vielmehr bei Brau und Brunnen, die Produktpalette zu bereinigen. Sion Kölsch, als alte Traditionsmarke aus der Altstadt, hatte eine höhere Priorität als Gereons Kölsch oder Hubertus Pils, und als Konsequenz daraus wurde die Produktion von Huberus Pils in den achtziger Jahren und die von Gereons Kölsch 1990 eingestellt.
1992 wurde die Brauerei dann sogar an Sion verkauft. Aber diese Episode war nur von kurzer Dauer. Die Produktion von Sion Kölsch wurde 1993 in die Bergische Löwen-Brauerei nach Mühlheim verlagert. Die Hubertus-Brauerei wurde 1995 abgerissen um Bürogebäuden und Wohnanlagen Platz zu machen.

Firmierungen der Kölner Union-Brauerei / Hirsch-Brauerei:
Zeitraum Firmierung Anmerkung
1922 – 1930 Kölner Union-Brauerei GmbH Entstanden aus der Fusion der Karthäuser-Brauerei Gebr. Balchem, Hubertus Brauerei Jacob Immendorf und der Carl Schmitz Brauereigesellschaft mbH
1930 – 1938 Kölner Union-Brauerei AG  
1938 – 1952 Hubertus Brauerei AG  
1952 – 1992 Hubertus Brauerei GmbH Gereonsbräu Eigenproduktion 1990 eingestellt
1992 – 1993 Altstadt-Bräu Johann Sion KG Produktion eingestellt
 
 
Grafische Darstellung der Firmierungen und Übernahmen:
   
 
Übernommene / Vorgänger - / Nachfolge- Brauereien:
In der nachfolgenden Tabelle sind alle Brauereien aufgeführt, welche Übernommen wurden, Vorgänger- oder Nachfolge-Brauereien waren. Für manche dieser Brauereien gibt es auf dieser Website eine eigene Brauereihistorie, welche über den angegebenen Link aufgerufen werden kann.
Brauerei von - bis / übernommen von / Anmerkungen Brauereihistorie
Hubertusbrauerei Jacob Immendorf, Zündorf 1865-1922, 1922 zusammengeschlossen mit der "Brauerei C. Schmitz Gesellschaft mbH" und der "Karthäuser Brauerei Gebr. Balchem" zur "Kölner Union Brauerei".
Karthäuser-Brauerei Gebr. Balchem 1838-1922, 1922 zusammengeschlossen mit der "Brauerei C. Schmitz Gesellschaft mbH" und der "Hubertusbrauerei Jacob Immendorf" zur "Kölner Union Brauerei".
Brauerei Carl Schmitz, Müngersdorf 1868-1922, 1922 zusammengeschlossen mit der "Hubertusbrauerei Jacob Immendorf" und der "Karthäuser Brauerei Gebr. Balchem" zur "Kölner Union Brauerei".
Gereonsbräu Ferdinand Steinert 1894-1918, die Namensrechte wurden von der Kölner Union-Brauerei GmbH in den 1920er Jahren übernommen und später in den Firmennamen übernommen
Brauerei zur Eule J.H. Bongartz GmbH 1870-1937, 1930 von der Kölner Union-Brauerei AG übernommen und bis 1937 als Kölner Union Brauerei AG ZB Eulenbrauerei  
 

Historische Warenzeichen
 
(WZ001)
Warenzeichen "Gereonsbräu" der Brauerei Friesenbräu Ferdinand Steinert, eingetragen 1910.
Die Brauerei bestand in dieser Firmierung von 1904 - 1911 und wurde 1911 in die Gereonsbräu Wirte Brauerei GmbH umfirmiert
 
 
(WZ001)
Warenzeichen "Kölsch Halb u. Halb" der Brauerei Gereonsbräu Ferdinand Steinert, eingetragen 1914.
Die Brauerei bestand in dieser Firmierung von 1912 - 1915 und wurde vom Vorgänger der Hubertus Brauerei, der Kölner Union-Brauerei GmbH, übernommen
 
 
                                                                        
   
(WZ001)
Warenzeichen "Nähr-Born" der Kölner Union-Brauerei, eingetragen 1927
 
(WZ002)
Warenzeichen "Alt Kölsch" der Kölner Union-Brauerei, eingetragen 1931
(WZ001)
Warenzeichen "Horrido" der Hubertusbrauerei A.G., eingetragen 1941
 

Historische Bilder der Kölner Union-Brauerei (1922 - 1938)
(W006)
Werbung für die Kölner Union-Brauere. Alter unklar
(unbekannte Sammlung)
(W002)
Werbung für die Kölner Union-Brauerei aus dem Jahr 1927
(W003)
Werbung für die Kölner Union-Brauerei aus dem Jahr 1927. Rechts die Detailvergrößerung der Schutzmarke. Die Schutzmarke wurde schon bei Karthäuser-Brauerei Gebr. Balchem, eine der 3 zur Union-Brauerei fusionierten Brauereien, verwendet
 
(W004)
Werbung für die Kölner Union-Brauerei, Alter unklar
(unbekannte Sammlung)
(W005)
Werbung für "Kölner Union-Biere", Alter unklar
(unbekannte Sammlung)
 
(F001)
Foto der "Restauration grossen Kurfürst Wwe Johan Schmitz" in Rath mit Werbung für Kölner Union Pilsener
(unbekannte Sammlung)
 
(F002)
Eingang einer unbekannten Kneipe mit Werbung für "Kölner Union Bier"
(unbekannte Sammlung)
     
(F005)
Abbildung der Schenkwirtschaft Karl ??? mit Werbung für "Kölner Union Bier"
(unbekannte Sammlung)
(F004)
Eingang einer unbekannten Kneipe mit Werbung für "Kölner Union Bier"
(unbekannte Sammlung)
(FDT004) [9]
Das Brauhaus "Em dekke Tommes" um 1925 mit Beflaggung der Kölner Union-Brauerei. Die Gebrüder Balchem kauften die ehemalige Hausbrauerei im Jahr 1903 und versorgten es mit dem eigenen Bier
                                                 
   
(106) [10, 13.05.1928]
Gemeinsame Anzeige der Kölner Großbrauereien aus dem Jahr 1928. Die industriell untergärig brauenden Brauereien hatten mit der Konkurrenz außerhalb von Köln, insbesondere der Dortmunder Brauereien zu kämpfen. Deshalb appellierten sie an den Lokal-Patriotismus der Kölner
                                                                                         
 

Bilder der Hubertus Brauerei, Köln (1938 - 1993)
(W001)
Werbung der Hubertus Brauerei AG, vermutlich aus den 1940er Jahren
(unbekannte Sammlung)
(W002) [11, 11.04.1943]
"Unser Grundsatz: Höchstleistung". Anzeige der Hubertus-Brauerei aus dem Jahr 1943
(BK001)
Briefkopf der Hubertus Brauerei aus dem Jahr 1954. Das alte Briefpapier wurde noch aufgebraucht, "Aktiengesellschaft" ist geschwärzt und daneben "G.M.B.H." gestempelt (die AG wurde 1952 in eine GmbH umgewandelt)
(unbelannte Sammlung)
 
(TH001)
Thermometer der Hubertus-Brauerei GmbH, vermutlich aus den 1940er Jahren
(unbekannte Sammlung)
 
     
(W003) [#, 03.09.1939]
Werbung für Hubertus-Pils aus dem Jahr 1939
 
     
(S004)
Emailschild "Hubertus ein Genuss", vermutlich zu
Beginn der 1950er Jahre
(unbekannte Sammlung)
(S003)
Emailschild "Hubertus ein Genuss", vermutlich zu Beginn der 1950er Jahre
(unbekannte Sammlung)
(S001)
Werbeschild der Hubertus-Brauerei für "Nährborn Malzbier", vermutlich Anfang der sechziger Jahre
(unbekannte Sammlung)
 
(S005)
Werbeschild für Gereons-Bräu echt Kölsch
(Sammlung Großmann)
(F001)
Foto 1 einer Serie von 5 Fotos mit einem Auslieferungs-LKW der Hubertus Brauerei
aus den 1950er Jahren
(unbekannte Sammlung)
 
(F002)
Foto 2 der Serie
(unbekannte Sammlung)
(F004)
Foto 4 der Serie
(unbekannte Sammlung)
(F003)
Foto 3 der Serie
(unbekannte Sammlung)

 
(F005)
Foto 5 der Serie. Aufgenommen weit weg von zuhause,
ca. 500 Kilometer entfernt in Thüringen
(unbekannte Sammlung)
 
(PK001)
Postkarte der Gaststätte "Gereons-Bräu",
Fritz Bungard, Ehrenstr. 74. Gelaufen 1956
 
(S006)
Hinterglas-Schild Gereons-Kölsch
(Sammlung Hildner)
(S002)
Werbeschild für "Gereons-Bräu", vermutlich aus dem Anfang der 1960er Jahre
(unbekannte Sammlung)
 
                                                                         
 
(F007) [8]
Foto der Hubertus-Brauerei an der Aachener Straße aus dem Jahr 1974 
(F006) [Foto: Erwin Liesack]
Am 02.03.1996 wurde das Sudhaus der Hubertus-Brauerei (hier schon mit Sion-Beflaggung) gesprengt. Die Sprengung verlief allerdings nicht ganz nach Plan, das Gebäude neigte sich zur Seite, fiel aber nicht.  
                                                     
 

Anmerkungen
» Weitergehende Informationen zum "Gereons Kölsch", dem Hauptprodukt ab den 1960er und dem einzigen Produkt ab den 1980er Jahren, gibt im Bereich „Kölschmarken“ auf www.koelsch-net.de
» Ende der 1960er Jahre bis 1975 wurde im Haus Balchem im Severins-Viertel eine Gastwirtschaft betrieben, in der „Balchem Kölsch“ ausgeschenkt wurde. Produziert wurde dieses Kölsch von der Hubertus-Brauerei, die auf das Haus Balchem als einen der 3 Stammhäuser der Hubertus-Brauerei verweist. Mehr Informationen zu Balchem-Kölsch gibt es im Bereich „Kölschmarken“ auf www.koelsch-net.de
» Die Hubertus-Brauerei ließ sich die Warenzeichen „Gereons Kölsch“, „Balchem-Kölsch“ und „Schmitz-Kölsch“ eintragen. Auch der eher lustige Slogan „Märchenhaft und wunderbar schmeckt Schmitze-Kölsch om Mond sugar“ oder auch die eher platten Sprüche „Toi-Toi-Toi – Hubertus-Bräu“ und „Genuss ohne Reu’ – Hubertus-Bräu“ wurden geschützt.
» Als ein Name für das produzierte Kölsch gesucht wurde, war erst "Köbes Kölsch" der Favorit. Köbes kommt in Köln immer gut und weiter war Jakob auch der Vorname des Brauereibesitzers Jakob Immendorf. Dieser wollte aber nicht so recht und da es vor langer Zeit mal eine "Gereons-Brauerei" gab die in der Hubertus Brauerei aufgegangen war wählte man den Namen Gereons Kölsch.
» Folgende 11 Kölschsorten wurden von der Hubertus Brauerei (teilweise als Lohnsud) gebraut: Alt, Balchem, Conradin, Felskrone, Gereons, Kalder, Kontra, Meister, Schmitze, Sion und Ubier. Auch andere Biersorten wurden als Lohnbräu gebraut, z.B. Westa Pils
» Die Hubertus-Brauerei hat als erste Brauerei überhaupt Anfang der 60er Jahre Kölsch in Flaschen abgefüllt.
» 1971 warb die Hubertus Brauerei für ihr neues Gereons Kölsch mit dem Slogan "Gereons - dat kölsche Kölsch". Das gefiel der Küppers-Brauerei gar nicht, sie erwirkte eine einstweilige Verfügung, weil sie in diesem Slogan einen Verstoß gegen das Wettbewerbsrecht sah.
In "die Zeit" vom 21.05.1971 erschien dazu folgender Artikel: Kölscher geht's nicht. Kontrahenten: die Hubertus Brauerei GmbH, Köln, und die Küppers Kölsch AG, eine Tochterfirma der Wuppertaler Wicküler Küpper Brauerei. Es geht um einen Werbeslogan. Mit ihrem obergärigen Bier „Gereon" war Anfang Mai die Hubertus Brauerei unter dem Slogan: „Dat kölsche Kölsch" angetreten, um dem „Goliath" am Kölner Kölsch Markt, der Küppers Kölsch Brauerei, einige Marktanteile abzunehmen. Der Marktführer stieß sich jedoch an dem Slogan. Die beiden Worte „dat kölsche" bedeuten eine unzulässige Alleinstellung, meinten die Küppers Kölsch Brauer, erwirkten eine einstweilige Verfügung gegen die Hubertus Brauerei und stoppten damit zunächst einmal die Kampagne. Am 25. Mai um 10 Uhr ist ein Termin vor der 3. Kammer für Handelsfragen. „Es geht dabei nicht allein um uns", meint man in der Wuppertaler Muttergesellschaft. Die kleinen Kölsch Brauer in Köln seien noch stärker betroffen. Die Huberts Brauerei legte Widerspruch ein. Zwar wollen die „Gereon" Brauer den Instanzenweg notfalls voll ausschöpfen und sehen dem Ende der Affäre auch optimistisch entgegen. Doch man geht auf Nummer Sicher. In der kommenden Woche werden die Kölner Kölsch Trinker in ihren Tageszeitungen aufgefordert, sich neue Slogans einfallen zu lassen. Trick: Sie preisen nun ihr „Gereon" mit der Tautologie „ein kölsches Kölsch" an. Kommentar vom Deutschen Brauerbund: „Kölscher gehts nicht mehr“.
» Die Hubertus Brauerei hat als eine der ersten Kölner Brauerei bereits 1968 ein erstes EDV-System eingeführt. Ihr folgten 1974 eine "magnetplattenspeicherorientierte Anlage" und 1976 die Installation der ersten Bildschirme. 1983 arbeitet man mit einer von Honeywell Bull angemieteten Computeranlage mit 2. Prozessoren mit je 128 Kbyte, 2 Magnetplattenstationen, 7 Bildschirmgeräten, drei Druckern und einer Diskettenstation. Die Software wurde selber erstellt. Was heute sehr nostalgisch klingt, war damals sehr innovativ.
» Die Hubertus Brauerei hat Ende der 1980er bis Anfang der 1990er Jahre Karlskrone Pils für ALDI gebraut.
 

Gläser der Kölner Union-Brauerei (1922 - 1938)
   
(G001)
Kölner Union Bier
Glas, 6/20 L geeicht
(Sammlung Reimann)
                                                                                                                                                                     

Gläser der Hubertus-Brauerei (1938 - 1992)
Vorkriegsgläser mit Anspruch auf Vollständigkeit, Nachkriegsgläser nur beispielhaft.
 
(G001)
Hubertus-Pils
Flöte, Crash-Glas, 5/20 L geeicht
 
(G001)
Hubertus-Pils
Pilsglas, Eichung unklar
(unbekannte Sammllung)
                                                             
   
(G003
Hubertus Alt
Stange, 0,25 l  geeicht, vermutlich VK
(Sammlung Mühlens)
                                                                                                                                                    

Glaskrüge der Kölner Union-Brauerei (1922 - 1938)
(GK003)
Kölner Union Bier
Glaskrug, 10/20 L geeicht
(Sammlung Mühlens)
(GK001)
Kölner Union Bier
Glaskrug, 5/20 L geeicht
(Sammlung Mühlens)
 
(GK004)
Kölner Union Bier
Glaskrug, 6/20 L geeicht
(Sammlung Mühlens)
(GK002)
Kölner Union Bier
Glaskrug, 6/20 L geeicht
(Sammlung Mühlens)

Tonkrüge
to be done    
     


Etiketten der Kölner Union-Brauerei (1922 - 1938)
(E008)
"Kölner Union Bier"
vermutlich Kölner Union GmbH (1921-1930)
 (unbekannte Sammlung)
 
(E004)
"Nähr-Born",
Kölner Union GmbH (1921-1930)
 (unbekannte Sammlung)
(E005)
"Kölner Union Export Edel-Hell,
Kölner Union GmbH (1921-1930)
 (Sammlung Mittenzwey)
(U007)
"Maternus hell",
Kölner Union AG (1930-1938)
 (unbekannte Sammlung)
(E006)
"Maternus hell"
(Sammlung Mittenzwey)
(E001)
"Lager Bier"
(Sammlung Mittenzwey)
(E003)
"Süss-Bier". Siehe auch 036 Hubertus Brauerei
(Sammlung Mittenzwey)
(E002)
"Nähr-Born"
(Sammlung Mittenzwey)


Etiketten der Hubertus-Brauerei  AG (1938 - 1952)
Vorkriegs-Etiketten mit Anspruch auf Vollständigkeit, Nachkriegs-Etiketten nur beispielhaft.
(036)
"Hubertus Süss-Bier". Siehe auch 002 Kölner Union Brauerei
(Sammlung Mittenzwey)
 
(038)
"Tafel-Bier"
(Sammlung Mittenzwey) 
(054)
"Nährborn Malzbier"
(unbekannte Sammlung)
(037)
"Hubertus Hell"
(Sammlung Mittenzwey)
 
(038)
"Hubertus Hell"
(Sammlung Mittenzwey)
(063)
"Dunkel Süss-Bier"
(Sammlung Mittenzwey)
(065)
"Lager-Bier"
(Sammlung Mittenzwey)
(067)
"Hubertus Pils"
(Sammlung Mittenzwey) 
(062)
"Hubertus hell"
(unbekannte Sammlung)
(070)
"Hubertus Hell"
(Sammlung Mittenzwey)
 
(061)
"Gereons-Bräu Echt Kölsch"
(Sammlung Mittenzwey)  
(068)
"Gereons-Bräu Echt Kölsch"
(Sammlung Mittenzwey)   
(074)
"Doppel Bock"
(Sammlung Mittenzwey)   
(064)
"Rheinisch Alt"
(unbekannte Sammlung)
(069)
"Nährborn Malzbier"
(Sammlung Mittenzwey)   
(072)
"Hubertus Pils"
(Sammlung Mittenzwey)   
(073)
"Hubertus Pils"
(Sammlung Mittenzwey)   
(075)
"Export Bier"
(Sammlung Mittenzwey)   


Etiketten der Hubertus-Brauerei GmbH (1952 - 1992)
Nachkriegs-Etiketten ohne Anspruch auf Vollständigkeit.
(049)
"Malzbier Nährborn"
  
(051)
"Doppelbock"
  
(055)
"Export Bier"
  
(056)
"Märzenbier"
 
(046)
"Hubertus Pils"
 
(057)
"Spezial-Export"
 
(050)
"Gereons-Bräu Echt Kölsch"
(unbekannte Sammlung)
 
(004)
"Gereons-Bräu Echt Kölsch"
 
(009)
"Gereons-Bräu Echt Kölsch"
 

Bierdeckel der Kölner Union-Brauerei (1922 - 1938)
(D004)
"Kölner Union-Bier"
(unbekannte Sammlung)
 
(D002)
"Kölner Union-Bier"
(unbekannte Sammlung)
(D001)
"Kölner Union-Bier"
(unbekannte Sammlung)
(D007)
"Kölner Union-Bier"
(unbekannte Sammlung)
(D003)
"Kölner Union-Bier"
(unbekannte Sammlung)
(D006)
"Maternus hell"
(unbekannte Sammlung)


Bierdeckel der Hubertus-Brauerei (1938 - 1992)
Vorkriegs-Bierdeckel mit Anspruch auf Vollständigkeit, Nachkriegs-Bierdeckel nur beispielhaft.
(038)
VK, um 1935
(unbekannte Sammlung)
 
(021)
Hubertus Pils
(009)
Hubertus Pils
(037)
"Gereons-Bräu Echt Kölsch"
Hubertus-Brauerei A.G. (1938-1952)
(unbekannte Sammlung) 


Prägeflaschen
 
(050) (051) (061) (266)  
Kölner Union-Brauerei
ca. 0,4 l
Kölner Union-Brauerei
ca. 0,5 l
Kölner Union-Brauerei
ca. 0,7 l
Hubertus Brauerei Köln
0,7 l
 
 


Informationen aus Brauereiverzeichnissen
1934 Kölner Union Brauerei Aktiengesellschaft. Sitz in Köln, Aachener Straße 748—750.
Vorstand: Jakob Immendorf. Präsident des Deutschen Brauerbundes; Stellv.: Dr. Heinrich Zenz. Braumeister: Willy Günther. Aufsichtsrat: Justizrat Dr. Josef Abs, Bonn; Kaufm. Dr. Hans Balchem, Rechtsanw. Dr. Walter Küchen, Köln. Gegründet: 27./9.1930 mit Wirkung ab 1.14. 1930; eingetragen 30./9. 1930.
Entwicklung: Die Kölner Union-Brauerei G. m. b. H. , Köln, brachte das von ihr in Köln betriebene Brauereigeschäft mit allen Aktiven und Passiven einschließlich aller ihr gehörenden und dem Brauereibetrieb dienenden Maschinen und Gerätschaften und sämtliche bestehenden Verträge, insbesondere den Grundbesitz in Niederzündorf und alle Bierlieferungsrechte ein. Die Firma Balchem, Immendorf, Schmitz Kommanditges., Köln, brachte ebenfalls ihr gesamtes Geschäftsvermögen ein, insbesondere den ihr gehörigen in Köln-Müngersdorf, Aachener Straße 748—750, gelegenen Grundbesitz mit allem Zubehör und sämtlichen Bestandteilen.
Zweck: Fortbetrieb der unter der Firma Kölner Union-Brauerei Ges. m. b. H., Köln, bestehenden Bierbrauerei, der Betrieb aller sonstigen Handelsgeschäfte, welche den Gesellschaftszweck zu fördern geeignet sind, sowie die Beteiligung bei anderen verwandten Produktion: Untergärige und obergärige Biere.
Betrieb: Sudhausanlage 70 Ztr. Schüttung. Angestellte und Arbeiter: 75.
Kapital: 800 000 RM in 900 St.-Akt. zu 800 RM u. 100 Vorz.-Akt. zu 800 RM. Die Vorz.-Akt. beziehen eine Vorz.-Div. von 7 %. Rückständige Einlagen auf das A.-K. 23100 RM. Urspr. 900000 in 900 Akt. zu 1000 RM, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 19.18. 1933 Herabsetz. des A.-K. um 180000 u. Wiedererhöh. um 80000 RM durch Ausgabe von 100 Vorm-Akt. zu 800 RM.
Geschäftsjahr: 1./10.—30./9. — G.-V.: Im ersten Geschäftshalbjahr. Stimmrecht: Je 100 RM A.-K. = 1 St.
Gewinn-Verteilung: Vom Reingewinn 5 % zum R.-F. (bis des A.-K.), rücket. Vorm-Div., 7% Vorzugs-Div., % Div. St.-Akt., Tant. an Vorst. u. Beamte, Tunt. an A.-R. (außer einem jährl. unter Unkosten
zu buchenden Fixum von 1500 RM je Mitgl., der Vors. 20 RM), Rest Super-Div. St.-Akt. bis 7 %, darüber gleichm. f. Vorz.-Akt. u. St.-Akt., bzw. nach G.-V.-B.
Bilanz am 30. Sept. 1933: Aktiva: rückständige Einlagen auf A.-K. 23 100, Grundstücke 145 794, Brauereigebäude 122 602, Geschäfts- und Wohngebäude 77 993, Maschinen und maschinelle Anlagen 165 163, Inventur u. Mobiliar 149 095, Roh-, Hilfs- und Betriebs-Stoffe 18 365, halbfertige Erzeugnisse 113 745, fertige Erzeugnisse 6389, Hyp. und Grundschuldforderungen 756 927, Darlehnsforderungen 257 494, Forderungen auf Grund von Warenlieferungen u. Leistungen 262 286, Wechsel 476, Kasse, Postscheck 7544, Transitorien 13 349- (Avcle 2S 938). - Passiva: A.-K. 800000, gesetzl. R.-F. 63 760, Hyp. u. Grundschulden 653 109, Aufwertungsschuld Schmitz 25 000, Kautionen, Einlagen usw. 65 608, Gläubiger 51 732, Steuerschulden u. sonstige 168 051, Akzepte 205 822, Bankschulden 58 847, Transitor. 5596, Gewinn 1933 22 797, (Avale 28 938). Sa. 2120 322 RM
Gewinn- u. Verlust-Rechnung: Debet: Gehälter und Löhne 251 141, soziale Abgaben 16 627. Abschreib. auf Anlagen 95 120, andere Abschreib. 87 099, Zs. 31 502, Besitzsteuern 36 036, übrige Aufwendungen einschl. Reichsbier- und sonstige Steuern 422 213, Gewinn 22 797. Kredit: Bruttoertrag 951 337, außerordentliche Erträge 11 197. Sa. 962 535 RM.
Dividenden 1930/31—1922/33: 0, 0%. Zahlstelle: Ges.-Kasse. Postscheckkonto: Köln IG 966. West 58 541 (Sammel-Nr.).
1939 Hubertus-Brauerei A. G., Köln, Aachener Straße 748-750, Fernruf: 58 541/43.
Gegründet: 27./9. 1930 mit Wirkung ab 1.14. 1930; eingetragen 30./9. 1930. Hervorgegangen aus der Firma Kölner Union-Brauerei Ges. m. b. H., Köln. Firma bis 18.12. 1938: Kölner Union Brauerei A.-G.
Zweck: Gegenstand des Unternehmens ist der Betrieb einer Bierbrauerei, der Betrieb aller sonstigen Handelsgeschäfte, die den Gesellschaftszweck zu fördern geeignet sind, sowie der Betrieb von verwandten Unternehmungen und die Beteiligung an solchen. Produktion: Untergärige und obergärige Biere, Eis, Nebenprodukte (eigene Verwertung und Verkauf). Spezialitäten: Hubertus-Pils, Hubertus-Hell, Alt-Kölsch.
Vorstand: Jacob Immendorf, Vors. der Hauptvereinigung der Dt. Brauwirtschuft, Stellv.: Dr. Heinrich Zenz. Braurneister: Karl Roth, Aufsichtsrat: Justizrat Dr. Josef Abs, Bonn, vors.: Bankdir. Dr. W. A. Wolff, Köln-Marienburg, stellv. Vorsitzer: Kaufmann Dr. Hans Balchem, Köln-Marienburg; Rechtsanwalt Dr. Walter Küchen, Köln. Abschlußprüfer für 1938/39: Heinrich Wüsten und Dr. F. Lauter, Köln.
Stimmrecht: 1 Aktie = 1 Stimme. Gewinn-Verwendung: Der Reingewinn, der sich nach Vornahme von Abschreibungen, Wertberichtigungen, Rückstellungen und Rücklagen ergibt einschl. der Einstellung in die gesetzliche Rücklage, die nach Hundertsätzen des endgültigen Reingewinns zu berechnen ist wird unbeschadet der über Unkosten zu verbuchenden Gewährung von zugesicherten Gewinnanteilen an den Vorstand wie folgt verteilt:
1. Zunächst sind etwaige Rückstände von Gewinnanteilen aus den Vorjahren auf die Vorz.-Aktien nachzuzahlen; 2. von dem verbleibenden Reingewinn sind auf die Vorz.-Aktien 7 % des auf ihren Nennwert eingezahlten Betrages zu verteilen; 3. dann entfallen auf die St.-Aktien bis zu 4 % des auf die Aktien eingezahlten Betrages; 4. sodann erhält der A.-R. die ihm satzungsgemäß zustehende Gewinnbeteiligung, unabhängig davon, ob eine Ausschüttung gemäß Ziffer 3 erfolgt; 5. der Rest wird, soweit die H.-V. keine andere Verwendung bestimmt, an die Aktionäre verteilt, und zwar derart, daß auf die St.-Akt. zunächst ein weiterer Gewinnanteil bis zu 3 % und der etwaige Ueberschuß auf alle Aktien gleichmäßig entfällt.
Geschäftsjahr: 1. Oktober bis 30. September. Zahlstellen: Ges.-Kasse; Commerz- und Privatbank, Köln. Postscheckkonto: Köln 169 66.
Entwicklung: Die Kölner Union-Brauerei G. m. b. H., Köln, brachte das von ihr in Köln betriebene Brauereigeschäft mit allen Aktiven und Passiven einschließlich aller ihr gehörenden und dem Brauereibetrieb dienenden Maschinen und Gerätschaften und sämtliche bestehenden Verträge, insbesondere den Grundbesitz in Niederzündorf und alle Bierlieferungsrechte ein. Die Firma Balchem, Immendorf, Schmitz Kommanditges., Köln, brachte ebenfalls ihr gesamtes Geschäftsvermögen ein, insbesondere den ihr gehörigen in Köln-Müngersdorf, Aachener Straße 748—750, gelegenen Grundbesitz mit allem Zubehör und sämtlichen Bestandteilen.
Grundbesitz: 144.16 ar, davon 115.60 ar bebaut. Anlagen: Sudhaus mit Dampfkochung, 70 Ztr. Schüttung (Syst. Goeggl, München), Lagerung in Holz- u. Aluminium-Tanks, 2 Eismaschinen (233000 Kal.), Faß- u. Flaschenreinigungsmaschinen modernster Bauart, 2 Dampfkessel je 100 qm Heizfläche, davon einer mit Unterwind, 1 180-PS-Tandem-Masch.-Verbund mit Cond., 1 150-PS-Ventilsteuerung ohne Cond.; 9 Lastkraftwagen, 4 Gespanne, 8 Pferde. Sonstiger Besitz: 4 Werkswohnhäuser, 5 andere Häuser und 2 unbebaute Grundstücke. Niederlassung in Düren (Rheinland), Stürtzstraße 14.
Die Ges. gehört an: Brauwirtschaftsverband Westdeutschland. Köln; Wirtschaftsgruppe Brauerei und Mälzerei, Berlin - Bezirksgruppe Rheinland, Köln.
Kapital: 800 000 RM in 900 St.-Akt. zu 800 RM u. 100 Vorz.-Akt. zu 800 RM. Die Vorz.-Akt. beziehen eine Vorz.-Div. von 7%. Großaktionäre: A.-K. in Familien-Besitz.
Kapitalveränderungen: Urspr. 900000 RM in 900 Akt. zu 1000 -RM, übern. von den Gründern zu pari. Lt. G.-V. v. 19./8. 1933 Herabsetz. des A.-K. um 180000 RM u. Wiedererhöh. um 80000 RM durch Ausgabe von 100 Vorz.-Akt. zu 800 RM.
Gefolgschaft 1933/34, 34/35, 35/36, 36/37, 37/38: 76, 74, 76, 81, 83.
Dividenden 1930/31, 31/32, 32/33, 34/35, 35/36, 36/37, 37/38: St.-Akt %: 0, 0, 0, 0, 3, 0, 0, 4; Vorz.-Akt.: 0, 0, 0, 6, 7, 7, 7, 7.
Bilanzsumme 30.9.1938: 1 748 242 RM (30.9.1937: 1 910 177 RM)
Gewinn 30.9.1938: 38 027 RM (30.9.1937: 35 416 RM)
 
 
 
Quellen
1 „Trinkt Kölner Bier - Quer durch Kölner Brauhäuser“, Sonderbeilage des Kölner Tageblattes von Sonntag den 15. Dezember 1929
2 Historisches Verzeichnis alter Biergläser/Krüge aus dem Köln/Bonner Raum, Hrsg.: Wolfgang Wukasch
3 Balchem Bierdeckel "Die gemeinsame Geschichte des Hauses Balchem und der Hubertus-Brauerei"
4 Kölsch Kultur, Detlef Rick, Janus Fröhlich, 2000, Verlag Dumont, ISBN 3-7701-5257-3
5 "Das Angebot einer Spezialität auf einem Regionalmarkt: Kölsch-Brauereien zwischen 1945 und 1986", Marcus Schüller, Diplomarbeit an der Universität Köln, 1992
6 Die Deutschen Brauereien, Firmenjahrbuch des Deutschen Brauer-Bundes, Verlag für Rechts- und Wirtschaftsliteratur A.-G., Berlin u. Leipzig, 1934
7 Die Brauereien und Mälzereien im Deutschen Reich 1939-40, 38. Auflage, 1940, Verlag Hoppenstedt & Co., Berlin
8 Rheinisches Bilderarchiv, RBA 146 564
9 "Prosit Colonia: Die vergessenen und unvergessenen Brauereien, Bier- und Brauhäuser Kölns", Autor: Franz Mathar, Greven Verlag, 1999
10 Kölner Lökal-Anzeiger, Ausgabe 13.05.1928
11 "Die neue Woche", Ausgabe 11.04.1943